Über Yoga

Yoga im Wandel der Zeit

Wenn wir heute von Yoga sprechen, denken viele an Körper- und Atemübungen, die entspannen und das Wohlbefinden fördern. Und tatsächlich hat Yoga durch seine wohltuende Wirkung auf Körper, Geist und Seele weltweit an Popularität gewonnen.

Doch ursprünglich war Yoga weit mehr als das. Die alten Übungen wurden entwickelt, um den Körper als stabiles, durchlässiges Gefäss für innere Einkehr und spirituelle Erfahrung zu formen. Yoga war – und ist – ein Übungsweg, der nach innen führt.

Auch wenn es heute oft „nur“ nach Bewegung aussieht: Yoga wirkt immer ganzheitlich. Im Zusammenspiel von Anspannung und Loslassen entsteht ein neues Körpergefühl – kraftvoll, klar und lebendig. Die Verbindung mit dem Atem beruhigt den Geist, stärkt die Achtsamkeit und weckt unsere Lebensfreude.

Mit der Zeit verfeinert sich unsere Wahrnehmung. Wir entwickeln Vertrauen in uns selbst, lernen unsere Grenzen besser kennen – und schätzen. Yoga schenkt Raum für Stille, Orientierung und Verbundenheit.

Seit über 4000 Jahren ist Yoga ein lebendiger Weg – offen für alle, unabhängig von Alter, Herkunft oder Glaubensrichtung. Seine Essenz ist zeitlos. Und genau darin liegt seine Kraft.

Yoga ist die Begegnung mit dir selbst!

Yogastile

Yoga hat sich in den letzten Jahrzehnten stetig weiterentwickelt – und so ist eine bunte Vielfalt an Yogastilen entstanden: sanfte und kraftvolle, dynamische und ruhige, traditionelle und moderne, spirituelle und eher weltliche Ansätze.

Bei Ananda Yoga lassen wir uns nicht auf einen einzelnen Stil festlegen. Vielmehr verbinden wir achtsam ausgewählte Elemente aus verschiedenen Traditionen – immer im Einklang mit der Essenz des Hatha Yoga. So entsteht eine Praxis, die klar, lebendig und offen bleibt.

Unsere Orientierung ist dabei kein Modetrend, sondern der 8-fache Pfad des Yoga, wie ihn Patanjali in den Yoga-Sutras beschrieben hat – ein Weg, der Körper, Geist und Herz mit einbezieht.

Weitere Impulse, Tipps und vertiefende Infos findest du hier.

Hatha Yoga – vom Groben zum Feinen

Hatha Yoga ist ein Übungsweg, der Körper und Geist in Einklang bringt – durch Körperhaltungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama) und Meditation. Die Praxis fördert auf sanfte Weise Kraft, Beweglichkeit und Körperbewusstsein. Blockierte Lebensenergie (Prana) beginnt wieder zu fliessen, der Geist wird klarer und ruhiger. Der Atem wirkt dabei wie ein inneres Bindeglied: regulierend, vitalisierend – und letztlich transformierend.

In der Meditation richten wir unsere Aufmerksamkeit nach innen, nehmen Abstand von den Sinneseindrücken und kommen in Kontakt mit den tieferen Schichten unseres Selbst.

Die Praxis beginnt meist mit Asanas: Wir öffnen den Körper, befreien den Atem und bereiten den Geist vor. Durch die zunehmende Beweglichkeit – besonders in Schultern, Hüften und Wirbelsäule – entsteht Raum für einen längeren, freieren Atemfluss. Anfangs fordert uns die körperliche Anstrengung, absorbiert Atem und Geist. Doch mit wachsender Stabilität verlagert sich der Fokus auf die feine Atemwahrnehmung – Pranayama entsteht wie von selbst.

Ein vitaler Atem in einem geöffneten Körper schenkt innere Ruhe, Zentrierung und Weite – ideale Voraussetzungen für den Übergang zur Meditation. So führt uns der Hatha Yoga Schritt für Schritt vom Sichtbaren zum Unsichtbaren, vom Grobstofflichen zum Feinstofflichen.

Denn auch wenn Körper, Atem und Geist immer miteinander wirken, verändert sich unser Fokus auf dem Weg. Und genau darin liegt die Essenz des Hatha Yoga:
ein Weg nach innen – still, klar und lebendig.

Warum Hatha Yoga heute aktueller ist denn je

In einer Zeit, die von Reizüberflutung, Leistungsdruck und ständiger Beschleunigung geprägt ist, bietet Hatha Yoga einen Gegenpol: Achtsamkeit, Einfachheit und das bewusste Zurückkehren zum Wesentlichen. Die Verbindung von Körper, Atem und Geist schenkt nicht nur körperliche Gesundheit, sondern auch innere Stabilität und Klarheit.

Hatha Yoga ist kein Trend, sondern ein zeitloser Weg – der heute vielleicht nötiger ist als je zuvor.

 

Körper: Asana

Asanas, die Körperhaltungen des Yoga, werden achtsam geübt: mit bewusstem Hineingehen, einem ruhigen Atem, klarem Halten und ebenso bewusstem Auflösen. Dabei geht es nicht um Akrobatik oder Leistung, sondern um innere Stabilität und ein Gefühl von Wohlbefinden – zwei Qualitäten, die in jeder Asana spürbar sein sollten.

Die Praxis fördert nicht nur Beweglichkeit und Kraft, sondern auch Körperwahrnehmung und innere Ruhe. Durch Konzentration und Achtsamkeit entspannt sich der Geist, wir kommen an – ganz im Hier und Jetzt.

Yoga ist kein Wettbewerb. Es geht nicht um Vergleiche oder Ziele, sondern um die Erfahrung im Moment. Im besten Fall vergessen wir sogar unsere Umgebung – und begegnen ganz uns selbst.

Atem:  Pranayama

Pranayama bedeutet das bewusste Lenken und Erweitern des Atems. „Prana“ steht für Lebensenergie, „Ayama“ kann sowohl mit „kontrollieren“ als auch mit „ausdehnen“ übersetzt werden.

Durch regelmässige Atemübungen wird das Atemvolumen grösser, der Atem länger, feiner und ruhiger. Körper und Geist verbinden sich. Pranayama schenkt uns Zugang zu einer subtilen, oft überhörten Ebene: dem inneren Raum, in dem sich Stille, Klarheit und neue Kraft entfalten können.

Geist:  Vom Rückzug der Sinne zur Meditation

Wenn sich der Körper geöffnet und der Atem vertieft hat, beginnt der innere Weg. Mit Pratyahara, dem Rückzug der Sinne, richten wir unsere Aufmerksamkeit von der äusseren Welt nach innen. Es geht nicht um das Abschalten der Sinne, sondern um ein bewussteres, feineres Wahrnehmen – jenseits der Reizflut.

Diese nach innen gewandte Sammlung bereitet den Boden für Dharana – Konzentration – und schliesslich für Dhyana, die Meditation. Hier wird der Geist still, klar und weit. Es entsteht Raum für Erkenntnis, Verbindung und inneren Frieden.

Vinyasa Yoga

Im Fluss mit Atem und Bewegung

Beim Vinyasa Yoga verbinden sich Atmung und Bewegung zu einem fliessenden, dynamischen Übungsstil. Die einzelnen Asanas werden spielerisch miteinander verknüpft – jede Bewegung folgt dem natürlichen Impuls des Körpers und wird vom Atem getragen. So entsteht ein kreativer, achtsamer Bewegungsfluss, der sowohl Kraft als auch Flexibilität fördert. Eine präzise Ausrichtung und die bewusste Aktivierung der Bandhas (Energieverschlüsse) geben Stabilität und innere Führung.

Dynamisch, aber nicht hastig – fordernd, aber nicht überfordernd:
Vinyasa Yoga bringt Körper, Atem und Aufmerksamkeit in rhythmischen Einklang.

Yoga "Relax"

Sanftheit und Tiefe erleben

Yoga bedeutet oft intensive Körperarbeit, die sowohl Kraft als auch Ausdauer fordert. Doch wir dürfen uns im Yoga auch einfach eine Auszeit gönnen! In dieser ruhigen und sanften Yogastunde liegt der Fokus ganz auf der Körperwahrnehmung und Innenschau. Du wirst durch eine sanfte Praxis geführt, bei der kraftvolle Asanas und dynamische Yoga Flows bewusst in den Hintergrund treten. Stattdessen tauchen wir mit Geduld und Achtsamkeit in die Tiefe ein, erforschen unsere Grenzen und schenken uns selbst Momente der Ruhe.

Diese Yogastunde enthält auch Elemente aus dem Yin Yoga – eine Praxis, die durch langes Halten der Positionen tiefer ins Gewebe wirkt und innere Ruhe fördert. Zusätzlich nehmen wir uns Zeit für Atemübungen, um zu regenerieren und neue Energie zu gewinnen. Diese sanfte Übungsform ist die perfekte Ergänzung zu einem aktiven Lebensstil und lädt dich ein, in Balance zu kommen.

Yin Yoga

Yin Yoga ist eine ruhige, meditative Praxis, bei der die Asanas passiv und über mehrere Minuten gehalten werden. Dabei wirken wir nicht auf die Muskulatur, sondern auf das tieferliegende Bindegewebe – die Faszien. Diese sanfte Dehnung schafft Raum im Körper und wirkt entspannend auf das Nervensystem. Yin Yoga schult die Fähigkeit, im Moment zu verweilen, loszulassen und wahrzunehmen, was ist – ohne zu bewerten.

Ideal als Ausgleich zu aktiven Yogastilen oder einem fordernden Alltag. Eine Einladung, nach innen zu lauschen und ganz still zu werden.

Yoga Nidra

Der bewusste Schlaf

Yoga Nidra ist eine geführte Tiefenentspannung, die dich in einen Zustand zwischen Wachsein und Schlaf führt. In der Rückenlage wirst du durch verschiedene Wahrnehmungsübungen, Atembeobachtung, Visualisierungen und innere Reisen geführt. Diese Praxis wirkt auf mehreren Ebenen: Sie löst muskuläre Spannungen, gleicht emotionale Belastungen aus und stärkt die Verbindung zum Unbewussten. Yoga Nidra kann von allen Menschen praktiziert werden und eignet sich besonders zur Regeneration, zur Förderung der Selbstwahrnehmung und als Begleitung in herausfordernden Lebensphasen.

Eine Reise nach innen – regenerierend, klärend, nährend.